Entlastungsbau II Gymnasium im Schloss, Wolfenbüttel
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BauherrStadt Wolfenbüttel
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LPH1-9
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BGF3.780 m²
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BRI16.170 m³
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Wettbewerb2022
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Beginn2022
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Fertigim Bau
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Visustruhkarchitektur
Das „Gymnasium im Schloss“ liegt im historischen Zentrum der Stadt Wolfenbüttel. Auf dem Grundstück befinden sich die alte als Schule genutzte Schlossanlage und ein Erweiterungs-Bau von 2014. Eine Besonderheit des Ortes stellt die denkmalgeschützte Festungsanlage Wolfenbüttels mit den Fundamentresten und der Kasematte dar, die in unmittelbarem Kontext zum Neubau steht. In angrenzender Nachbarschaft liegt das Gartendenkmal der „Seeliger Park“ und die Landesmusikakademie.
Das Gebäude schließt orthogonal an den Bestandsbau GIS I - das sogenannte „Spiegelschloss“ - an. Ein baukörperlich kompakter, 3-geschossiger Baukörper wird durch die Ausbildung von teil-transparenten Bereichen mit Aufenthaltsqualität und gezielten Ausblicken räumlich differenziert. Die geradlinige Grundriss-Struktur wird durch ein Wechselspiel aus Unterrichtsräumen, Sammlungs- und Foyer – Bereichen, einem licht inszenierten 3-geschossigen Luftraum im Atrium mit Glasdach aufgebrochen. Raumweitende Wandstrukturen, die an die Unterrichtsräume zum Flur hin anschließen, bieten durch Schrankmodule, Sitznischen, Waschbecken und zusätzlichen Lichteinfall, flexible Optionen und aufgewertete Bewegungszonen.
Die Ausgrabungen der historischen Mauerreste werden im Erdgeschoss- Foyer im Bereich des offenen Treppenhauses integriert und mit Sichtachse auf die Kasematte auch vertikal inszeniert.
Der Baukörper gliedert sich horizontal in zwei Bereiche. Das Sockelgeschoss wird in der Fassade durch eine Holzlamellenstruktur und einer Holz-Aluminium-Pfosten-Riegel-Fassade betont. Die Kreativbereiche „Darstellendes Spiel“ und Kunst profitieren von den hellen Fachunterrichtsräumen und dem direkten Zugang zum Außenraum. Die beiden oberen Geschosse des Gebäudes werden mit einer vorgehängten Vorhang-Ziegelfassade in Analogie zum Bestand und als Interpretation des Klinkermauerwerkes GIS I bekleidet.
Der Schulneubau ist als Stahlbeton-Skelettbau mit Holzhybrid-Decken und einer massiven Kernzone geplant. Die Außenwände bestehen aus einer nichttragenden Holztafelbauweise. Aufgrund des schwierigen Baugrunds und der archäologischen Befunde wird eine Pfahlgründung mit Pfahlkopfbalken und darüber spannender Bodenplatte umgesetzt.
Der Energiestandard in Kombination mit der DGNB-Zertifizierung garantiert ein energieoptimiertes, nachhaltiges, zukunftsweisendes und ökonomisch optimiertes Gebäude, das gleichzeitig dem Wohlbefinden der Nutzer dient und zudem architektonische sowie funktionale Ziele definiert.
„Zukunftsorientierte Bauweise im denkmalgeschützten Kontext“